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Unterschiede im Schulsystem zwischen Polen und Deutschland

24 Mai 2022

Der wohl bedeutendste Unterschied zwischen den Schulsystemen in Deutschland und Polen ist, dass es in Polen, im Gegensatz zu Deutschland, keine „vertikale Differenzierung“ gibt. Das bedeutet, dass SchülerInnen, wie beispielsweise in Deutschland nach der vierten Klasse (in zwei Bunderländern aber erst nach der sechsten Klasse), je nach Leistungsniveau auf verschiedene Schulen aufgeteilt werden. Diese Aufteilung wirkt sich jedoch nachteilig für Kinder aus Familien mit niedrigeren Bildungsgraden aus und somit ist Polen, in diesem Punkt, deutlich inklusiver als Deutschland. Eine Differenzierung findet in Polen erst im Alter von zirka 16 Jahren statt, anstatt in Deutschland im Alter von zirka zehn Jahren.

Weitere Unterschiede:
In Polen ist das Bildungssystem größtenteils zentral organisiert, in Deutschland liegt die Verantwortung bei den einzelnen Bundesländern. Die Einschulung findet in Polen mit sieben Jahren ein Jahr später statt, als in Deutschland. Jedoch geht der Einschulung im Gegensatz zu Deutschland ein verpflichtendes Vorschuljahr voraus. In der Pisa-Studie 2018, die Leistungen in Lesekompetenz, Mathematik und Naturwissenschaften zwischen SchülerInnen verschiedener Länder vergleicht, schnitt Polen besser ab, als Deutschland. Kurz vor der Durchführung der Pisa-Studie gab es in Polen eine Schulreform, wodurch abzuwarten bleibt, wie sich die Reform auswirkt.

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