Teilnehmerbericht zum Fortbildungskurs für Lehrkräfte des Goethe-Instituts 2024 in Ungarn
Vom 1. bis 5. Juli 2024 fand im ungarischen Pécs ein internationaler Fortbildungskurs für Lehrkräfte der deutschen Minderheit statt. Organisiert wurde diese Fortbildungswoche vom Goethe-Institut Budapest und finanziert vom Auswärtigen Amt der Bundesrepublik Deutschland. Die Teilnehmenden, Lehrkräfte verschiedener Schultypen, kamen aus insgesamt 12 Ländern zusammen, um sich mit Methodik und Didaktik von Deutsch als Minderheitensprache auseinanderzusetzen.
Einen kurzen persönlichen Einblick in diese lehrreiche Woche in Ungarn gibt uns Anna Dzielawski, Lehrerin für Deutsch als Minderheitensprache aus der Woiwodschaft Oppeln:
„Was braucht ein Lehrer nach einem anstrengenden Schuljahr? Erholung natürlich,
aber auch neue Motivation, eine frische Brise von Ideen und Inspiration, bevor der September und damit das neue Schuljahr anbricht. Am besten man erholt sich schon zu Beginn der Sommerferien, damit man mit positiver Energie in die Ferienzeit starten kann.Der Fortbildungskurs des Goethe-Instituts in Ungarn ist eben dafür eine tolle Gelegenheit, um die Akkus aufzuladen – eine perfekte Verbindung von Arbeit und Vergnügen.
Allein schon die Reise nach Ungarn ist ein Abenteuer, bei dem man Kontakte mit Lehrern des Deutschen als Minderheitensprache aus Ungarn und anderen Ländern wie der Tschechischen Republik, Serbien, der Ukraine, Litauen, Rumänien oder Kirgistan knüpfen und sich mit der Tätigkeit der deutschen Minderheit in diesen Ländern vertraut machen und Erfahrungen austauschen kann.
Auf dem Programm standen auch eine Führung durch die Stadt Pécs sowie ein Ausflug in die zauberhaften Dörfer Feked und Nadasch, die von der deutschen Minderheit bewohnt werden. Dort konnten wir eine Zeitreise in die traditionelle Heimat der Deutschen, die nach Ungarn gekommen waren, unternehmen und uns von einer Dorfbewohnerin von Feked im Originaldialekt über deren regionale Bräuche informieren lassen. In Nadasch folgten wir einem Lehrpfad, bei dem wir die Kultur des Dorfes kennenlernten, nahmen an einer Töpferwerkstatt teil und hatten die Gelegenheit, Spiele und Unterrichtsmaterialien zu sehen und auszuprobieren, die von unserer Kursleiterin entwickelt worden waren, und staunten über ihre Originalität. Dieser aufregende Tag wurde mit einem Abend mit traditionellen ungarischen Gerichten und einer Weinprobe in der malerischen Umgebung eines familiengeführten Weinguts in der Nähe des Dorfes abgerundet.
Der Termin der Fortbildung wurde nicht zufällig auf die erste Juliwoche gelegt, denn das Lichterfest, das uns am letzten Abend unseres Aufenthalts in Pécs erfreute, ist zweifellos eine außergewöhnliche Touristenattraktion.
Ich bin ausgesprochen dankbar, dass ich an dieser Fortbildung teilnehmen konnte: Ich bin mit einem Koffer voller Ideen für das nächste Schuljahr nach Hause zurückgekehrt und habe mich dennoch gleichzeitig wie in einem guten Urlaub erholt.“
Fotos: Anna Dzielawski.