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Schülerwettbewerb »Gewissen und Widerstand in Deutschland, Polen und Tschechien«

11 Oktober 2023

Wettbewerb im Schuljahr 2023/24 für Schülerinnen und Schüler ab der 8. Klasse im Freistaat Sachsen und seinen Nachbarregionen in Polen und Tschechien

Vor 80 Jahren, am 20. Juli 1944, misslang das Attentat von Claus Schenk Graf von Stauffenberg auf Adolf Hitler. Stauffenberg war kein Einzeltäter. Viele Offiziere und Zivilisten hatten mit ihm zusammen das Attentat vorbereitet. Ihr Attentat ist nur der bekannteste Versuch, die Herrschaft des deutschen Nationalsozialismus zu brechen, den Krieg und das Morden in den Konzentrationslagern zu beenden. Nicht nur in den drei Ländern, in denen dieser Schülerwettbewerb ausgeschrieben wird, sondern im gesamten Machtbereich der Nationalsozialisten gab es Widerstandshandlungen. Oft waren auch Jugendliche und junge Erwachsene beteiligt, zum Beispiel beim Warschauer Aufstand oder bei den Aktionen der Weißen Rose in München oder die beiden jungen Soldaten Jan Kubiš  und Jozef Gabčík, die in Prag einen der Organisatoren des Holocaust, SS-Obergruppenführer Heydrich, töteten.

Auch nach dem Zweiten Weltkrieg regte sich Widerstand in der sowjetischen Besatzungszone und der dann neu gegründeten DDR gegen die Errichtung einer neuen Diktatur. Er wendete sich gegen Unfreiheit und Bevormundung und brachte das System 1989 zum Einsturz. Nicht nur in der DDR, sondern auch in der Tschechoslowakei und der Volksrepublik Polen gab es vielfältigen Widerstand. Einzelne Akteure – wie die Werdauer Oberschüler – aber auch Oppositionsgruppen – wie die Charta 77 oder die zahlenmäßig starke Solidarność – kämpften für Freiheit und Mitbestimmung. Vom Flugblatt, über Streiks, bis hin zu Aufständen – die Widerstandsformen waren vielfältig.

Widerständler gingen ein großes Risiko ein, denn das gesamte öffentliche Leben wurde streng überwacht und reglementiert. Schon kleine Widerstandsaktionen konnten weitreichende Folgen haben. Systemgegner wurden hingerichtet, zu langjährigen Haftstrafen verurteilt, psychisch geschädigt und im Alltag benachteiligt.

Aufgabenstellung

Was bedeutet für euch Widerstand? Wie unterscheidet sich Widerstand in einer Diktatur von einem Protest in einer Demokratie? Welcher Akt, welche Form des Widerstandes hat euch berührt, beeindruckt oder erschüttert? Geht der Frage nach, was Menschen antreibt, sich gegen Autokratie, Totalitarismus und Diktatur zu wehren und sich widerständig zu verhalten.

  • Berichtet darüber oder erzählt davon in einer Geschichte oder einem Essay, einem Gedicht, Theaterstück oder Comic oder
  • erstellt eine Präsentation oder
  • produziert ein Video oder einen Podcast oder
  • gebt eure Gedanken bildnerisch oder musikalisch wieder.

Es wird keine besondere Form vorgegeben, findet selbst die passende. Ihr könnt allein oder in Gruppen arbeiten.

Interessant wäre es, wenn ihr euch mit Menschen und einem Akt des Widerstandes im Nachbarland beschäftigen würdet. Auf diese Weise erfahrt ihr, erfahren wir mehr von den anderen, lernen wir Menschen, Taten und Daten kennen, die den Nachbarn wichtig sind. Denkt daran, dass es viele öffentlich nicht bekannte Menschen gab, die im alltäglichen Leben Widerstand geübt haben.

Die Beiträge sind in deutscher Sprache abzugeben.

Prämierung

Eine Jury wird unter den Beiträgen die eindrucksvollsten auswählen und prämieren. Voraussichtlich im Mai 2024 werden diese und Vertreter aller teilnehmenden Schulen am Wettbewerb zur Präsentation und Preisverleihung nach Knappenrode in die Bildungs- und Begegnungsstätte Transferraum Heimat eingeladen.

Insgesamt stehen 5.000 € für Preisgelder zur Verfügung, zudem wird mit den Siegern ein Segeltörn auf dem Geierswalder See mit dem letzten Beiboot der am 30. Januar 1945 versenkten Wilhelm Gustloff vereinbart. Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhalten ebenso eine Urkunde. Außerdem wird ein A3 Jahreskalender erstellt, der die besten Einreichungen und die Preisverleihung widerspiegelt.

Eure Beiträge reicht bitte bis zum 31. Januar 2024 ein bei:

Stiftung Erinnerung, Begegnung, Integration
Kennwort: Schülerwettbewerb 2024
Werminghoffstraße 11
02977 Hoyerswerda/OT Knappenrode

Hinweis

Wenn ihr inhaltlichen Input braucht, auf der Suche nach konkreten Ideen oder Impulsen seid oder aber fachliche und technische Hilfe bei der Erstellung der Beiträge benötigt, dann meldet euch bei:

Stiftung Erinnerung, Begegnung, Integration

Frank.hirche@transferraum-heimat.de

Sächsische Landesbeauftragte zur Aufarbeitung der SED-Diktatur
Devrientstraße 1
01067 Dresden
Tel.: +49 (0)351-493 3700
Mail: lasd@slt.sachsen.de

(Bitte beachtet, dass die Sächsische Landesbeauftragte zur Aufarbeitung der SED-Diktatur nur die Projekte begleitet, die sich mit der Zeit von 1945 bis 1989 auseinandersetzen)

Beauftragter für Vertriebene und Spätaussiedler im Freistaat Sachsen Jens.baumann@smi.sachsen.de /  www.bvs.sachsen.de

Mehr Informationen: [LINK]
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